Bei der Entwicklung neuer Grundstücke im Kontext von Gewerbearealen stehen sich zwei grundsätzliche Anforderungen gegenüber: Zum einen gilt es, eine städtebauliche Struktur zu schaffen, die das Fehlen historischer Anknüpfungspunkte durch Klarheit, Funktionalität und eine belebbare Identität beantwortet. Diese Setzungen müssen andererseits künftige wirtschaftliche Entwicklungen der angesiedelten Unternehmen erlauben und dafür bereits konsequente, gleichwohl optionale Lösungen vorsehen.

Städtebaulich schreibt der Entwurf für die Geschäftszentrale der G Data Software AG daher schlüssig die Rahmenplanung des Technologie-Quartiers Bochum fort, an dessen Rand sich das Grundstück befindet. Das Grundkonzept aus miteinander verbundenen Zeilen mit rhythmisierenden Höfen formuliert ein strukturelles System, das Funktionalität und Möglichkeiten für eine variantenreiche Entwicklung bietet. Zugleich bildet bereits der erste Bauabschnitt aus zwei Gebäuderiegeln und dazwischen liegender, gläserner Erschließungshalle eine abgeschlossene, stimmige Einheit. Da die geschäftliche Entwicklung des Nutzers ebenso wenig determiniert ist wie die Entwicklung der Arbeitswelt, sind Offenheit und Kommunikationsfähigkeit bei größter Flexibilität wesentliche Eigenschaften. Das rationale Gebäude wurde konsequent als Low Emission Office mit günstigem A/V-Verhältnis und kürzesten Erschließungswegen entwickelt. Die dreigeschossige gläserne Halle nimmt im Parterre den Empfang, den Zugang zur Academy sowie die Lounge, in den oberen Geschossen die Pausenzonen bzw. Meetingpoints auf und gewinnt so sowohl innerhalb des energetischen Konzepts wie als lebendiger Kommunikationsort zentrale Bedeutung.