Aufgabe | Umgestaltung eines Freibads |
Ort | Witten |
Auftraggeber | Stadtwerke Witten |
Datum | 2005 - 2006 |
Leistung | Architektur, Tragwerk |
Mit | Landschaftsarchitektur: Herbstreit Landschaftsarchitekten, Bochum |
Mit der Rückbesinnung auf die ursprüngliche Qualität städtischer Freibäder stellt sich die Aufgabe, das Bedürfnis nach Erholung, Natur und Sinnlichkeit mit den technischen und funktionalen Anforderungen moderner Schwimmbadanlagen zu verbinden. Das Freibad Annen, bereits 1903 als Naturbad entstanden, wurde nach diesen Zielsetzungen von Rübsamen Partner zu einem modernen Freibad umgebaut.
Die etlichen Eingriffe zielten insbesondere auf eine gestalterische Klärung, die einen angenehmen, sicheren und erholsamen Aufenthalt erlaubt und zugleich die Tradition des Freibades in Erinnerung hält. So wurde die vorgefundene Form des ursprünglichen Nichtschwimmer- und Planschbeckens mit einem eigens entwickelten Regelwerk in eine proportional aufgebaute Geometrie übersetzt. Die Pflasterbeläge der vergrößerten Beckenumgänge heben sich als Intarsie von den übrigen Pflasterflächen ab und zitieren die ursprüngliche Beckenform. Das Planschbecken mit seiner Schneckenform schafft eine eigene Erlebniswelt mit großzügigem Strandeinstieg, Wasserspritze und Klettertreppe mit anschließender Beckenrutsche.
Verbreiterte Sitzstufen an der Längsseite der Becken sowie eine neue Sitzarena im Bereich des Planschbeckens leiten zu den weich geschwungenen natürlichen Liegeflächen über, die das Schwimmbad umgeben und in die Natur einbetten. Entstanden ist ein reicher, offener Ort, der das Schwimmen mit dem angenehmen Aufenthalt und der Erholung am Beckenrand verbindet.
2020 erfuhr das Freibad Annen die ungewöhnliche Ehre, mit einer eigenen Briefmarke gewürdigt zu werden. Das Motiv, das sich über zwei 95-Cent-Marken nebeneinander erstreckt, zeigt den geschwungenen Rand des Nichtschwimmerbeckens aus der Vogelperspektive und wurde von der Deutschen Post als Start für die neue Briefmarken-Serie „Deutschland von oben“ ausgewählt.